28.06.2024 | Finanzberatung
Kürzlich kontaktierte mich eine Klientin, die ich schon sehr lange, sehr eng betreue. Unsere Beziehung ist sehr freundschaftlich, weshalb mich nicht wundert, dass sie mit folgendem Anliegen umgehend zu mir kam:
Sie wurde über Instagram von jemandem angeschrieben, der ihr Fragen zu ihrer veganen Lebensweise stellen wollte - für eine Untersuchung, die er leiten würde. Meine Klientin sagte nur zu gern zu. Gerne wollte sie anderen mit ihren Informationen helfen. 🌱
Dieser Studienleiter entpuppte sich als - in ihren Worten - “Versicherungsmensch” und erkundigte sich, was sie denn von nachhaltigen Versicherungen halten würde. Wenn sie ihm sagen würde, welche Verträge sie hätte, könne er sie auf die Nachhaltigkeit hin prüfen. Dies kam dabei raus:
🚨 Sie solle ihre Basis-Rente beitragsfrei stellen, denn sie wäre nicht für sie geeignet.
➡️ Es handelt sich dabei um einen insolvenzgeschützten Vetrag, der eine Beitragsbefreiung im BU-Fall inkl. Passivdynamik beinhaltet. Diesen Vertrag hatten wir mit vereinfachter Gesundheitsprüfung abschließen können, bevor bei meiner Klientin Rheuma diagnostiziert worden ist. Dieser Vertrag ergänzt die BU meiner Klientin und stellt im BU-Fall ihre Altersvorsorge sicher.
🚨 Die Fondsauswahl in den bestehenden Verträgen sei viel zu riskant und nicht für sie geeignet. Sie würde eher Geld verlieren. Die Fonds, die er empfehlen würde, wären wohl noch recht jung, aber deutlich besser. Das könne man an der Entwicklung der vergangenen drei Jahre erkennen.
➡️ Meine Klientin ist 31 Jahre alt und hat noch etwas Zeit bis zum Ruhestand. Dies rechtfertigt Fonds/ETFs mit 100% Aktienanteil, zumal sie auch über die Chancen und Risiken aufgeklärt ist.
🚨 Anstatt ihrer flexiblen Fonds-/ETF-Police würde er ihr den gleichen Tarif in der Honorar-Variante empfehlen. Das Honorar sei mit 5.000€ viel günstiger, als die Kosten des bestehenden Vertrages, die bei 2,5% liegen würden.
➡️ Dadurch, dass meine Klientin ihren Vertrag schon längere Zeit bespart, hat sie die Abschlusskosten bereits abgegolten. Mit dem Honorar würde sie diese doppelt zahlen. Die Verwaltungskosten schlug sie selbst nach. Diese liegen eben nicht bei den gesetzlich maximal möglichen Kosten von 2,5%, sondern bei <1%.
🚨 Er zeigte meiner Klientin eine beliebige Bewertung aus dem Internet, wo jemand schlechte Erfahrungen mit einem MLP-Berater gemacht hatte.
➡️ MLP-Berater*innen sind selbstständig und nutzen die Infrastruktur von MLP. Mit der Falschberatung von Kolleg*innen habe ich nichts zu tun.
Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob ich laut lachen oder weinen soll. Denn solche Methoden scheinen heutzutage gar nicht mal selten. Solche “Versicherungsmenschen” sorgen dafür, dass das Vertrauen in jede Art von Finanzberatung schwindet, obwohl ausreichend Studien zeigen, dass sie dringend gebraucht wird!